Max-Herrmann-Preis

2020

Max-Herrmann-Preis 2020 an Götz Aly

Götz Aly absolvierte erst die Journalistenschule und studierte dann Geschichte und Politische Wissenschaften. Mit »Leidenschaft für das Konkrete« (Süddeutsche Zeitung, 3.5.2017) geht er seinen Fragen an die Geschichte nach. So beschreibt er detailliert in seinem 2005 erschienenen Buch »Hitlers Volksstaat«, wie die Deutschen wirtschaftlich von der NS-Politik profitierten. Er forscht zu den Opfern des Nationalsozialismus in »Eine von so vielen« (2011) und »Die Belasteten« (2014) und gibt ihnen ihre Namen und Geschichte zurück. Mit seinem Buch »Warum die Deutschen?
Warum die Juden?« (2011) zeichnet er die geistesgeschichtlichen Linien bis etwa 1800 zurück. So schärft Götz Aly das allgemeine Erinnern auf seine Art und mahnt, dass über dem Mitgefühl für die Opfer die Täter nicht vergessen werden dürfen.

Unbequem und streitbar ist Götz Aly gerne, denn er ist überzeugt davon, dass nur in einer kontinuierlichen Diskussion die Chance auf wachsenden Erkenntnisgewinn über den Nationalsozialismus liegt. Gerade in der Betonung der ökonomischen Rahmenbedingungen des Nationalsozialismus hat Götz Aly einen neuen und fundamentalen Aspekt in die Debatte eingebracht.

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Götz Aly, Max-Herrmann-Preisträger 2020, Staatsbibliothek zu Berlin-PK, Lizenz: CC-BY-NC-SA
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V.l.n.r.: Norbert Lammert Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung), Götz Aly, André Schmitz, (Vorsitzender der Freunde der Staatsbibliothek e. V.) - Max-Herrmann-Preisverleihung 2020
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Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, hält die Laudatio, Staatsbibliothek zu Berlin-PK, Lizenz: CC-BY-NC-SA