Max-Herrmann-Preis

2019

Max-Herrmann-Preis 2019 an Freshta Karim (Kabul) und Bara'a Al-Bayati (Bagdad)

Im Jahr 2019 erhalten zwei Frauen, die sich ihrer vom Krieg zerstörten und nach wie vor bedrohten Stadt für Zugang zu Bildung für alle einsetzen:
Freshta Karim aus Kabul / Afghanistan und
Bara’a Al-Bayati aus Bagdad / Irak.

Bara’a Abdulhadi Mudheher Al-Bayati, geboren 1989 in Bagdad, studierte zunächst Ingenieurwissenschaften. Da sie keine Stelle fand, entschloss sie sich 2017 einen eigenen Buchladen in Bagdad zu eröffnen. Sie ist damit die erste Frau in diesem traditionsreichen, stets von Männern dominierten Gewerbe.
Der Zugang zu Bildung und Literatur müsse allen Menschen offen stehen, sagt sie. “Eine meiner Botschaften, die ich der Gesellschaft durch meine Arbeit vermitteln möchte, ist, dass die Frau unabhängig ist, mit einer hörbaren Stimme. Und dass sie in jedem Bereich arbeiten und kreativ sein kann.”

Freshta Karim, geboren 1992 in Kabul, kehrte nach ihrem Studium in Oxford zurück nach Afghanistan. Hier gründete sie 2017 die non-profit-Organisation „Charmaghz“ und begann mit dem Aufbau einer mobilen Bibliothek, um Kindern in Kabul und Umgebung die Möglichkeit zu eröffnen, Bücher zu entdecken, die Neugierde der Kinder zu wecken und ihnen auf ihre Fragen zu antworten.
„Unsere Vision für Afghanistan ist ein Bildungssystem sowie eine Gesellschaft, die kritisches Denken erlaubt, ja, fördert. Wir glauben fest daran, dass kritisches Denken entscheiden ist, um Kinder stark zu machen und unser Land aufzubauen.“, begründet Freshta Karim ihr Engagement.
Über die Preisverleihung am 24. September 2019 erschien ein Artikel im BibliotheksMagazin 1/2020.
+
André Schmitz, Vorsitzender der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V., vor dem Porträt von Max Herrmann
+
V.l.n.r.: André Schmitz, Barbara Schneider-Kempf, Thomas Sparr (Jury Max-Herrmann-Preis), Bara'a Al-Bayati, Freshta Karim, Thomas Lackmann (Jury Max-Herrmann-Preis), Gesine Bottomley (Jury Max-Herrmann-Preis), Klaus Lederer (Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin)
+
Bara'a Al-Bayati und Freshta Karim vor dem Porträt von Max Herrmann