Programm 2023
Lesung - Gespräch - Schenkung
Künstlerbücher aus der Sammlung Rainer Ehrt
Rainer Ehrt, Jahrgang 1960, studierte 1981– 88 an der Hochschule für Kunst und Design Halle/Burg Giebichenstein. Er ist als Maler, Graphiker, Illustrator, satirischer Zeichner, Bildhauer, Editeur und Autor tätig. In seiner “Edition Ehrt” erscheinen seit 1993 in kleinen Auflagen originalgraphische Bücher und Mappenwerke. Aus Anlass des dreißigsten Geburtstags überlässt der Künstler der Staatsbibliothek eine größere Auswahl seiner in Auflage erschienenen Künstlerbücher als Schenkung. Im Gespräch mit dem Typographen und Buchkünstler Prof. Matthias Gubig wird er am 9. März über seine Arbeit Auskunft geben und aus eigenen Texten lesen.
Anmeldung bitte an freunde@sbb.spk-berlin.de
»Meine Bilder haben oft erzählerischen, Literatur, Kulturhistorie und Geschichte reflektierenden Charakter – daher ergibt sich eine besondere Beziehung zum Medium Künstlerbuch. Allen Büchern gemeinsam ist eine gegenständliche, ironische, sinnliche Bildsprache und ein solider Handeinband, verbunden mit expressiv gezeichneten Texten.”
Künstlerbücher von Rainer Ehrt sind u.a. im Besitz von: Staatl. Kunstsammlungen Cottbus, Stadt und Universität Göttingen, Bibliothek des germ. Nationalmuseums Nürnberg, Schweizerische Nationalbibliothek, Stadt Wernigerode, Kleist- Museum Frankfurt (Oder), Haus der Geschichte Bonn, Deutsches Buch- und Schriftmuseum Leipzig, Anhaltische Landesbibliothek Dessau, Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz Berlin, Deutsches Historisches Museum Berlin, Staatsbibliothek Bamberg, Klassikstiftung Weimar/Anna-Amalia-Bibliothek.
Staatsbibliothek zu Berlin
Wilhelm von Humboldt-Saal
Unter den Linden 8
10117 Berlin
Lesung und Gespräch
Oliver Hilmes: Schattenzeit - Deutschland 1943: Alltag und Abgründe
mit Lesung von Ulrich Noethen
Begrüßung: Achim Bonte, Generaldirektor, und André Schmitz, Vorsitzender der “Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin”
Gespräch: Oliver Hilmes und Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur)
Lesung: Ulrich Noethen (anstelle von Ulrich Matthes)
Das Unheil nimmt seinen Lauf bei Kaffee und Kuchen. Der Krieg sei längst verloren, der »Führer« geisteskrank: Karlrobert Kreiten, 26 Jahre alt, ein hochbegabter Pianist mit goldener Zukunft, verliert im März 1943 ein unbedachtes Wort zu Gast bei einer Jugendfreundin seiner Mutter. Sechs Monate später stirbt er am Galgen.
Kreitens tragisches Schicksal steht im Mittelpunkt von Oliver Hilmes’ grandios erzähltem Buch über Deutschland im Jahr 1943. Als bei Stalingrad eine ganze Armee vernichtet wird und Goebbels den totalen Krieg ausruft. Als die Kinder zur Sicherheit aufs Land gebracht werden und Millionen Deutsche ins Kino strömen, um Hans Albers als Münchhausen zu erleben. Als die Städte schon in Trümmern liegen, und noch immer getanzt wird. Als die NS-Vernichtungsmaschinerie auf Hochtouren läuft, die einen vom „Endsieg“ fantasieren und andere versuchen, sich der Diktatur entgegenzustellen. In einem Mosaik von Geschichten und Porträts, kunstvoll komponiert und glänzend recherchiert, lässt Hilmes das dramatische Jahr 1943 wieder lebendig werden.
Anmeldung bitte an freunde@sbb.spk-berlin.de
Lesung/Buchpremiere
Frank Vorpahl: „Aufbruch im Licht der Sterne. Wie Tupaia, Maheine und Mai Captain Cook den Weg durch die Südsee erschlossen“
Moderation: Bénédicte Savoy
Der Historiker und Südseekenner Frank Vorpahl geht den Spuren der bis heute verkannten indigenen Wegbereiter Captain Cooks bei der Entdeckung des Pazifiks nach.
Frank Vorpahl legt mit „Aufbruch im Licht der Sterne“ die lange überfällige Würdigung jener drei Polynesier vor, ohne deren Unterstützung wohl kein Europäer lebend von Cooks bahnbrechenden Entdeckungsreisen zurückgekehrt wäre: Tupaia, Maheine und Mai. Auf Basis jahrzehntelanger Beschäftigung mit frühen Weltreisen, intensiver Recherche vor Ort und eingehenden Studiums europäischer und polynesischer Quellen und moderner Forschung rückt Vorpahl das kurzsichtige koloniale Bild der Entdeckungsgeschichte zurecht. Mehr noch: Vorpahl stellt das Auftauchen und das Agieren der europäischen Entdecker aus der Sicht der Polynesier dar und erschließt uns so eine Welt, in der Cook und seine Männer sich bewegten, von der sie aber nicht sehr viel verstanden.
Durch den Abend führt Bénédicte Savoy.
Anmeldung bitte an freunde@sbb.spk-berlin.de
Rückblick

Lesung mit Sophie Rois
"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" - Lesung mit Sophie Rois
Freikarten für Mitglieder
Begrüßung: André Schmitz, Vorsitzender der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.
Sophie Rois liest aus Berlin-Texten von Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Max Frisch und Uwe Johnson.
Kooperationsveranstaltung mit der Biennale der Berliner Philharmoniker – Musik und Kunst der 50er und 60er Jahre – Auf der Suche nach einer neuen Moderne
Lesung mit Hans-Jürgen Schatz
"Ritter Gluck" und zwei Satiren aus den "Kreisleriana" von E.T.A. Hoffmann
Begrüßung: André Schmitz,Vorsitzender der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.
E.T.A. Hoffmann – Komponist, Schriftsteller und Maler, dazu noch eigentlich Jurist. Letzteres aber eher unwillig und den Forderungen der Familie gehorchend. Bei drei künstlerischen Talenten und einem klassischen „Brotberuf“ kann es im Grunde genommen kein ruhiges Leben geben.
Hans-Jürgen Schatz wird aus seinem großen Repertoire zwei Stücke vortragen, die hintergründig, amüsant, zeitlos und anregend sind.
Führung
unheimlich fantastisch E.T.A. Hoffmann-Ausstellung
Nur für Mitglieder
unheimlich fantastisch – E.T.A. Hoffmann 2022: Unter diesem Titel steht diese Ausstellung, die den so vielseitigen Künstler zu seinem 200. Todestag ehrt. Der Schriftsteller und Komponist, der Zeichner und der Jurist – auf allen Gebieten diesen Ausnahmekünstler zu betrachten, zu entdecken und zu würdigen ist eines der Ziele dieser Ausstellung. Und schnell gelangt man zu der Erkenntnis: Dieser Künstler ist weitaus aktueller als gedacht und uns nah.

Buchpremiere
"Kind einer schwierigen Zeit. Otfried Preußlers frühe Jahre" von Carsten Gansel
Begrüßung: Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin, und Thomas Sparr, stellv. Vorsitzender der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e. V.
Die kleine Hexe, Räuber Hotzenplotz und Krabat – so viele Kinder sind mit den Geschichten von Otfried Preußler groß geworden. Über die bewegende Lebensgeschichte des Kinder- und Jugendbuchautors spricht der Autor Carsten Gansel mit Carola Pohlmann, Leiterin der Kinder- und Jugendbuch-abteilung in der Staatsbibliothek zu Berlin, und mit Wolfgang Hörner, Galiani Verlag. Aus dem Buch liest der Schauspieler Hanns Zischler.

Buchvorstellung
"Hast du uns endlich gefunden"
von Edgar Selge
Das literarische Debüt von Edgar Selge: Ein Zwölfjähriger erzählt seine Geschichte zwischen Gefängnismauer und klassischer Musik. Exemplarisch und radikal persönlich. Eine Kindheit um 1960, in einer Stadt, nicht groß, nicht klein. Ein bürgerlicher Haushalt, in dem viel Musik gemacht wird. Der Vater ist Gefängnisdirektor. Der Krieg ist noch nicht lange her, und die Eltern versuchen, durch Hingabe an klassische Musik und Literatur nachzuholen, was sie ihre verlorenen Jahre nennen.

Buchvorstellung
Spione, Erfinder, Unternehmer – Preußens Industrialisierung in Lebensbildern
von Andreas Bödecker und Helga Tödt
Buchvorstellung
Seid doch laut! Die „Frauen für den Frieden“ in Ost-Berlin erzählen ihre Geschichte
Mit Almut Ilsen und Ruth Leiserowitz
Im Herbst 1982 formulierten sieben Frauen in Ost-Berlin eine Eingabe und sammelten Unterschriften gegen das neue Wehrdienstgesetz der DDR, das die Einbeziehung von Frauen im Verteidigungs- und Mobilmachungsfall vorsah. Dies war die Initialzündung für die Entstehung der Oppositionsgruppen „Frauen für den Frieden“, zuerst in Ost-Berlin und später auch in anderen Städten der DDR. Die Gruppen vernetzten sich und organisierten jährliche Treffen.

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