Lesung und Gespräch

Alexander von Humboldt "Sämtliche Schriften"

Alexander von Humboldt (1769 –1859) gilt als einer der größten Wissenschaftler und Universalgelehrten der Neuzeit. Mit seinem revolutionären ganzheitlichen Naturverständnis beeinflusste er schon zu Lebzeiten große Staatsmänner, Wissenschaftler und Dichter wie Thomas Jefferson, Charles Darwin und Johann Wolfgang von Goethe. Und auch heute ist Humboldt aktueller denn je. Als hochmodern denkender Visionär sprach er sich bereits Anfang des 19. Jahrhunderts offen gegen Sklaverei und Kolonialismus aus und trat als
einer der ersten international agierenden Intellektuellen vehement für die weltweite Durchsetzung der Menschenrechte ein.
Er setzte Maßstäbe für kommende Generationen als Umweltaktivist, warnte eindringlich vor der Rodung des Regenwalds und plädierte unermüdlich für ein Leben des industriellen Menschen in harmonischem Einklang mit allen Geschöpfen der Erde.
Neben seinen großen Bestsellern Ansichten der Natur (1808) und Kosmos (1845–1862) veröffentlichte Humboldt schon zu Lebzeiten rund 800 Aufsätze, Artikel, Reisebeschreibungen und Essays. Diese wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt und erschienen in 1.240 Medien an 440 Orten auf fünf Kontinenten. Fünfundneunzig Prozent dieser verstreuten kleineren Publikationen wurden bislang noch nie ediert.
Die nahezu 7.000 Seiten umfassende Berner Ausgabe Sämtlicher Schriften Alexander von Humboldts, die am 19. Juli nach fast einem Jahrzehnt unermüdlichen Zusammentragens und Edierens erstmals bei dtv erscheint, hebt nun endlich diesen publizistischen Schatz und macht ihn einem interessierten Lesepublikum jetzt zugänglich.

Nach der Begrüßung durch die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, und die Verlegerin von dtv, Claudia Baumhöver, sprach Denis Scheck mit den beiden Herausgeber, Oliver Lubich und Thomas Nehrlich. Aus den Schriften von Alexander von Humboldt las Frank Arnold.

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